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Großes Interesse an Bürgerinformationsveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung in Oberkotzau

Am 9. Oktober 2025 fand in der Grund- und Mittelschule Oberkotzau eine Bürgerinformationsveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung statt. Referent war Tobias Eckardt von der Bayernwerk Netz GmbH. Der Veranstaltungsraum war für 80 Personen bestuhlt und sehr gut besucht – das große Interesse der Bürgerschaft zeigte die Bedeutung des Themas für die Marktgemeinde. Der Marktgemeinderat hat die Bayernwerk Netz GmbH und das Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) Anfang des Jahres mit der Erstellung der Wärmeplanung beauftragt.


Der im Rahmen der Veranstaltung gezeigte Vortrag steht Ihnen hier als PDF-Dokument zur Verfügung.


Wärme als zentraler Faktor für den Energieverbrauch

Ein zentrales Ergebnis der Veranstaltung: 55,5 % des gesamten Energieverbrauchs in Oberkotzau entfallen auf den Bereich Wärme. Besonders problematisch ist dabei, dass Heizöl und Erdgas zusammen über 93 % der Treibhausgasemissionen im Wärmesektor verursachen. Die Gemeinde steht somit vor der Herausforderung, den Anteil erneuerbarer Energien deutlich zu erhöhen.

Potenziale für die Zukunft: Biomasse, Photovoltaik und Geothermie

Der Experte stellte verschiedene Potenziale zur Gewinnung von Strom und Wärmeenergie vor. Neben der Nutzung von Waldflächen und Freiflächen-Photovoltaik wurde auch das hohe Potenzial der oberflächennahen Geothermie hervorgehoben. Oberkotzau liegt zudem sehr nah am geplanten Wasserstoffnetz, wobei der Einsatz im privaten Sektor aktuell noch nicht prognostizierbar ist.

Wärmenetze für Oberkotzau: Zwei potenzielle Gebiete vorgestellt

Vorgestellt wurden zwei potenziell geeignete Wärmenetzgebiete – eines im Norden und eines im Süden der Marktgemeinde. Rein planerisch könnten diese auch miteinander verbunden werden und ein großes Netz mit einer Trassenlänge von etwa 9.000 Metern ergeben. Die Wärmeliniendichten liegen in einem Bereich, der eine detaillierte technische Machbarkeitsstudie erforderlich macht. Entscheidend für den Erfolg sind eine hohe Anschlussquote und die Beteiligung möglicher Ankerkunden.

Konkrete Maßnahmen und Fördermöglichkeiten

Der Kommune wurden bereits konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, die während einer 30-tägigen Auslegung des Wärmeplans detailliert eingesehen werden können. Diese Auslegung wird noch gesondert angekündigt. Zudem wurden die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vorgestellt und empfohlen, einen lokalen Energie-Effizienz-Experten (Energieberater) zurate zu ziehen.

Planung und Ausblick

Die Planung zur kommunalen Wärmeversorgung wird voraussichtlich zum Jahresende abgeschlossen. Aktuell wird ein Zielszenario entwickelt, um die Klimaneutralität bis 2045 zu gewährleisten.

Fragen aus der Bürgerschaft – Antworten für alle

Die rege Beteiligung zeigte sich auch in den zahlreichen Fragen aus dem Publikum. Bei der Diskussion beteiligte sich auch Regionalbetreuer Ralf Schwarz (Bayernwerk Netz GmbH), welcher die Kommune bereits seit Langem intensiv begleitet. So wurde unter anderem geklärt, dass bei einem Anschluss an das Wärmenetz keine eigene Heizung mehr notwendig ist – die Wärme wird zentral erzeugt und über das Netz verteilt. Die Vertragsgestaltung ähnelt dabei einem Stromvertrag. „Ob im Anschluss an die Wärmeplanung eine Machbarkeitsstudie durchgeführt wird, entscheidet der Marktgemeinderat nach deren Abschluss“, so Bürgermeister Stefan Breuer. Die Planungssicherheit ergibt sich aus der Gebietseinteilung: In dezentralen Versorgungsgebieten wird kein Wärmenetz entstehen, über Wärmenetzneubaugebiete kann der Marktgemeinderat künftig eine tiefere Analyse beschließen.

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